Hinter der alpinen Rennläuferin Maren Wiesler liegt eine erste erfolgreiche Weltcup-Saison
Münstertal. Eine lange und erfolgreiche Wettkampfsaison liegt hinter den Sportlerinnen und Sportlern des Skiclub Münstertal sowohl in den alpinen wie in den nordischen (Langlauf und Biathlon) Disziplinen.
Eine herausragende Sonderstellung unter den rund hundert Wettkampfsportlern des Münstertäler Skiclubs nimmt die 23-jährige Maren Wiesler ein.
Schon im frühen Kindesalter wurden die Trainer des Vereins auf das Talent von Maren aufmerksam. Durch konsequente Trainingsarbeit und aufgrund der eigenen Begeisterung führte der Weg der jungen Sportlerin über die Kader des Skiverbandes Schwarzwald und des Landes in den Nachwuchskader des Deutschen Skiverbandes (DSV). Bereits als 17-Jährige gewann Maren Wiesler ihren ersten Deutschen Jugendmeistertitel im Riesenslalom, dem zwei weitere Vizemeistertitel im Slalom folgten. Ins Lager der Juniorinnen gewechselt gelang ihr auf Anhieb ein 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften. Sie qualifizierte sich zu ersten Europacup (EC)-Rennen und gewann mehrere internationale Wettkämpfe (FIS-Rennen). Nach zwei erfolgreichen Teilnahmen an alpinen Junioren-Weltmeisterschaften, nach vier EC-Einsätzen mit „Top-Ten-Platzierungen“ beendete Maren Wiesler ihre letzte Junioren-Saison 2013/14. Diese sportlichen Ergebnisse waren für die 22-jährige Maren Wiesler bereits großartige Erfolge, ein vorläufiger Karrierehöhepunkt.
Doch in der Saison 2014/15 kam eine in dieser Form nicht erwartete Leistungssteigerung.
„Plötzlich platzte der Knoten“, so formulierte es die mittlerweile 23-jährige Münstertälerin.
Bereits in der monatelangen Vorbereitung von Juli bis Oktober verlief für sie alles optimal: Keine Verletzungen, gute Trainingsläufe, gute Konditionswerte bei den Kraft- und Ausdauertests in der Sportmedizin in München, viel Lob und Anerkennung von ihren DSV-Trainern. Dann kamen die ersten Wettkämpfe und mit ihnen die Frage „Wo stehe ich im Vergleich mit den Spitzensportlerinnen im DSV und in der Welt?“ Die ersten Monate bis zum Jahresende bezeichnete Maren selbst als „Durststrecke“. Hervorragende Trainingszeiten, stets ein sehr gute erster Durchgang, aber dann versagten oft die Nerven. Es gab manche Ausfälle. Trotzdem konnte sie sich in der internationalen Punkteliste und damit in den Startplätzen verbessern. Der Knoten platzte dann endgültig im Januar 2015 bei den DSV-internen Qualifikationsrennen zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Vail (USA). Mit ihrer Teamkollegin Lena Dürr durfte Maren Wiesler zu den alpinen Welt-Titelkämpfen fliegen.
Dann kam der 14. Februar 2015, der Weltmeisterschafts-Slalom stand an. Mit Startnummer 33 ging Maren Wiesler als einzige Schwarzwälderin an den Start auf der „Raubvogelpiste“ in Beaver Creek. Ein sensationeller Lauf ließ sie auf den 15. Platz vorfahren, eine hervorragende Ausgangsposition für den 2. Durchgang. Jetzt hieß es nur noch die Nerven bewahren, schnell fahren, aber auch fehlerfrei durchkommen. Der „Slalomgott“ meinte es gut mit Maren. Die junge Münstertälerin bewältigte den 2. Lauf schnell, sicher und fehlerfrei und verbesserte sich in der Rangliste sogar noch auf Platz 12 – ein unglaublicher Erfolg. Maren Wiesler war in der alpinen Weltspitze angekommen, die überschwängliche Freude war verständlich. Es folgten erste Interwiews vor TV-Kameras und viele, viele Glückwünsche
Nach der Weltmeisterschaft folgte bereits eine Woche später der nächste Weltcup-Slalom in Maribor (Slowenien). Mit ihrem 12. Platz auch in diesem Wettbewerb bestätigte Maren ihren WM-Erfolg in den USA eindrücklich. Auch der Start beim Weltcup-Finale in Meribel (Frankreich) im Parallelslalom brachte der eher zurückhaltenden Münstertälerin viel Medieninteresse. Den Abschluss der Saison bildeten die Deutschen Alpinen Skimeisterschaften. Maren gewann im Slalom den Vizemeistertitel und wurde Vierte im Riesenslalom. So beendete Maren Wiesler eine Saison, in der sie sich nicht nur in der deutschen sondern im Slalom auch in der Weltspitze etablieren konnte. (KR)